Bericht (von Nils)

Der Tegernsee-Triathlon ist landschaftlich wohl einer der schönsten Wettkämpfe, die die Region München so zu bieten hat. Auf zwei Strecken (Oly und Sprint) gingen am Wochenende rund 700 Athleten bei "lauwarmen" Temperaturen von 34 Grad an den Start. Mit dabei auch Hendrik und ich.

Zuerst wurde es für Hendrik ernst. Punkt 9 Uhr startete er auf die 1500m lange Schwimmstrecke. Zielorientiert stellte er sich mit ganz nach vorn in das Starterfeld, leider ein Fehler wie er schnell feststellen musste. Hier wo das Gekloppe und Gehaue am größten ist, hat man vor allem auf den ersten Meter eher mit dem Luft holen, als mit dem Schwimmen zu tun. Trotzdem fand er schließlich in seinen Rhythmus und absolvierte die Strecke in 30:29 min, trotz der massiven Startprobleme. Die Freude auf die kommenden Disziplinen hat das nur gesteigert.

Ich konnte den Wettkampf zu der Zeit sehr gut verfolgen, da mein Start erst für 09:50 Uhr angesetzt war. Für mich waren es nur 600m, allerdings steigt damit auch die Intensität. Vor allem an den Bojen war ich nicht bereit auch nur einen cm Platz zu machen, was für die entsprechende Rennhärte unter Wasser nötig machte ... Nach 10:04 min konnte dann auch ich an Platz 16 liegend auf die bergige Radstrecke wechseln.

Hier waren es für Hendrik 2 Runden, für mich wiederum nur eine. Hendrik fuhr hier ein taktisch kluges Rennen. Mit einer Zeit auf 40 km von 01:13:08 Std. konnte er sich weiter im Feld vorarbeiten, aber gleichzeitig genug Kräfte sparen für seine Spezialdisziplin — das Laufen. Bei mir war es bedingt durch die Kürze der Strecke eher hektisch auf dem Rad. Ich wollte nach vorn und genauso mußste ich auch fahren. Gerade bergab hieß es dann statt ausruhen vom Berg weiter voll reinzutreten und zu investieren. Wieder in der Wechselzone mit der schnellsten Radzeit lag ich dann schon auf Platz 3.

Das Laufen bei den Bedingungen muss man schön mögen. Wir beiden kamen im Verhältnis zum gesamten Teilnehmerfeld sehr gut damit zurecht. Die 10 km Laufstrecke am Tegernsee ist wirklich fies. Hier geht es bis km 7 quasi fast nur bergauf, natürlich in der prallen Sonne. Mit einer erstklassigen Laufzeit von 42:05 min war Hendrik nur knappe 3 min hinter den Profis. Das heißt er hat ca. 50 Leute auf der Laufstrecke überholt, vermutlich hat er jeden einzelnen gefeiert und sich immer weiter nach vorn gepusht :-D Insgesamt kämpfte er sich noch bis auf Rang 57 (AK Pl. 8). Das perfekte Rennen war es nicht — aber ein cleveres und eins, welches ihm vermutlich die geplante erste Mitteldistanz in Erlangen deutlich erleichtern wird, auf Grund der gesammelten Wettkampferfahrung.

Ich wollte mich auf der Laufstrecke nur vom letzten Jahr geistig frei machen. Damals lag ich auf Platz 1 nach dem Radfahren und auf Platz 4 im Ziel. Das war diesmal keine Option. Ich trat die Flucht nach vorn an und konnte mich schnell auch Platz 2 vorarbeiten. An der Wende war ich stehend k.o. - der Erstplatzierte war außer Reichweite, jedoch drückten 4 Teilnehmer von hinten nach. Die blanke Panik wieder auf den letzten Metern eingesackt zu werden, hat mich bis ins Ziel getrieben. Am Ende mit der zweitschnellsten Laufzeit von 20:54 war ich im Ziel überglücklich mit dem zweiten Rang (AK Pl. 2). Die Strecke hätte aber auch nicht länger sein dürfen.

Den Wettkampf haben wir dann gemeinsam auf der Liegewiese am Tegernsee ausklingen lassen. Das bringt mich bei dem wirklich perfekt organisierten Wettkampf, mit toller Moderation, tollen Zuschauern und einzigartiger Kulisse zum einzigen Kritikpunkt: Am Tegernsee hätte ich auch gern ein Tegernsee´er — Finisher - Bier und kein Hacker Pschorr getrunken.

Geschmeckt hat es trotzdem :-DDDDD